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Kretzer oder Klassisch? Die zwei Gesichter des Lagrein

Zwei Seiten derselben Medaille?

Kopf oder Zahl, Schwarz oder Weiß, Ja oder Nein – das Zweiseitige ist unentwirrbar mit dem Menschsein verbunden. Es scheint, als seien wir fast wie magisch von diesem Entweder-Oder angezogen, kein Wunder also, dass auch der Lagrein mit seinen zwei Gesichtern – einmal als üppig eleganter Rotwein, einmal als lebhaft erfrischender Rosé – eine stolze Menge an Verehrern um sich geschart hat.

Der Botschafter der Region

Dabei bedenke man, dass die heute geradezu ikonische Rebe aus Südtirol gegen Ende der 70er Jahre hin beinahe als ausgestorben galt. Besonders in tiefen, warmen Lagen entwickelt der als Rotwein gekelterte Lagrein seinen markanten Charakter: Rote und dunkle Beerenfrucht imAroma, gefolgt von dem unverkennbar samtig fülligen Gaumen. Veilchennoten und elegante Würze zählen zu weiteren Qualitätsmerkmalen eines gelungenen Lagreins. Besonders geeignet für den Anbau zeigt sich die Region der Bozner Talsohle dank der teilweise extrem warmen Sommer und der idealen Bodenbeschaffenheit aus Porphyr und Schwemmboden.

La vie en Rosé

Doch wie verhält sich nun der Lagrein als Rosé im Vergleich zu seiner farbintensiveren Spielart? Allem voran gilt es, terminologische Klarheit zu verschaffen: Lagrein Rosé = Lagrein Kretzer. Also keine Sorge, falls ihr vor einem Etikett mal ins Grübeln geratet, nun könnt ihr euch sicher sein, dass euch erstklassiger Weingenuss keinesfalls verweht bleibt. Weingenuss der sich wie folgt gestaltet: Ähnlich dem Roten bringt auch der Rosé viel Frucht an die Nase, jedoch in etwas dezenterer Manier. Im Geschmack zeigt er sich schön strukturiert, geradezu sommerlich erfrischend mit angenehm lebhafter Säure, ohne dabei auf Geschmeidigkeit zu verzichten.

Wenn’s passt, dann passt’s

Wir sehen also, dass es zwischen Lagrein und Kretzer nicht nur Unterschiede in ihren Farbfacetten gibt, sondern auch im Bukett und im Geschmack. Das wiederum bedeutet natürlich, dass sie sich auch zu Tische ganz unterschiedlich verhalten. Gesellt sich der große Rote bevorzugt zu herzhaften Rotfleisch Gerichten wie saftigem Rehrücken, dem klassischen Sonntagsbraten oder aber auch zu einem schönen, wuchtigen Steak, so ist der Rosé von etwas leichterer Gangart: Er begeistert nicht nur als Aperitif, sondern zeigt sich auch zu sättigenden Vorspeisen und Südtiroler Spezialitäten wie Schlutzkrapfen und Knödeln von seiner besten Seite. Die Fleischfans unter euch kommen auch beim Kretzer nicht zu kurz: Ideal passt er mit seiner frischen Art zu sommerlichen Grillgerichten – ganz egal ob Fleisch oder Fisch oder gar Vegetarisch.